Wenn ich mit meinen Freunden – umgeben von unkomplizierter Geselligkeit – auf einer bayerischen Wiese sitze, dann macht sich in mir augenblicklich eine tiefe Zufriedenheit und ein charmantes Glück breit.
Dieses Gefühl hat mich angetrieben, in diesem Sommer zusammen mit Christoph Wider Menschen zu besuchen, die sich ganz der Braukunst verschrieben haben. Und einmal mehr ist mir bewusst geworden: Ich liebe Menschen, die ihr Handwerk lieben! Wenn sie von ihrer Leidenschaft erzählen, dann haben sie mich am Wickel. Hingerissen sauge ich ihr Wissen, ihre Sorgfalt, ihre Energie auf. Am liebsten möchte ich gleich mit ihnen weiterziehen.
Diese Erfahrung ist für mich ein Gleichnis, das mich herausfordert. Immer wieder ging mir durch den Kopf: Wie steht es mit deiner Leidenschaft? – Wofür brennst du? – Welche Liebe vermittelst du? – Mit wem ziehst du los? – Und sogar im richtigen Geniessen des Bieres entdeckte ich eine Haltung: Aufmerksamkeit, Wertschätzung und sogar Masshalten.
Die Kirche verbreitet leider selten den Charme eines bayerischen Biergartens. Ein ins Gesicht geschriebener Frust kann zwar ansteckend wirken, aber Begeisterung wird er garantiert nicht auslösen und auch keine abenteuerlustige Aufbruchstimmung.
Beim nächsten Besuch im Biergarten werde ich deshalb bei einem feinen Bier davon träumen, wie ein Bier-Magazin über Kirchenmenschen und deren mitreissende Liebe zu ihrem Handwerk schreibt und fotografiert.