«Mit Don Camillo in der Hand finde ich sofort Zugang zu den Kindern.» Michaela Schiewe zeigt eine grosse Handpuppe. «Sie stellt eigentlich Zwingli dar, aber für mich ist sie Don Camillo.» In der Ausbildung haben sie die theologischen Themen besonders interessiert. «Ich bin zwar getauft, habe aber ansonsten keinen religiösen Hintergrund. So habe ich kein tiefes religiöses Wissen mitgebracht. Ich bin immer wieder überrascht, wie spannend die Fragen des Glaubens sind und liebe es, mich in diese Themen einzulesen.» Es sei toll, mit den Kindern selber über ihre Fragen nachzudenken und so auch immer tiefer in die Theologie einzutauchen.
Beata Röcker ist in Polen aufgewachsen, der Glaube gehörte in ihrer Familie und im Alltag dazu. Für sie ist das wichtigste, zu den Kindern eine Beziehung aufzubauen. «Sie sind die Zukunft unserer Kirche», sagt sie mit Nachdruck. Sie schätzt die Direktheit der Kinder: «Sie haben keine Maske auf dem Gesicht, sie sind ehrlich und sprechen ihre Gefühle klar aus.» Spontan holt Beata Röcker unter dem vielen Unterrichtsmaterial den «Godly Play»-Koffer mit Figuren vom Wunderbericht «Jesus und der Sturm» hervor. «Dazu habe ich meine Abschlussarbeit geschrieben», sagt sie begeistert. Allerdings freut sie sich jetzt sehr, genauso wie ihre Kolleginnen, dass sie keine Arbeiten mehr schreiben muss, sondern sich ganz auf den Unterricht mit den Kindern konzentrieren kann.
Als vollzeitliche Haus- und Familienfrau war Chantal Jaun in ihrer Pfarrei bereits ehrenamtlich engagiert. Als sie etwas Neues anpacken wollte, wurde sie angefragt, ob sie nicht Religionsunterricht erteilen möchte. Sie hat die Chance gepackt, denn sie ist seit ihrer Kindheit in dieser Pfarrei zuhause und freut sich, hier nun auch beruflich aktiv zu sein. « Mit den Kindern Geschichten zu erarbeiten, ist spannend. Ihre Ideen und wie sie die Geschichten sehen oder deuten, sind immer wieder interessant.» Sie freut sich sehr, dass ihre Unti-Kinder ebenso gerne basteln wie sie, so baut sie das oft und gerne in ihre Stunden ein.
Wie alle angehenden Katechetinnen hat Chantal Guntern schon während ihrer Ausbildung gearbeitet. Denn nach der theologischen Grundbildung sind die Ausbildungsmodule praxis-orientiert. Eine Herausforderung ihres Berufs formuliert sie so: «Der pfarreiliche Religionsunterricht findet in Randstunden statt. Es ist praktisch unmöglich, auf ein ansprechendes Pensum zu kommen.» Sie arbeitet daher in zwei Pfarreien. Aktuell gehe es mit den Terminen gerade so auf. Es müsse aber nur etwas verschoben werden – ein Elternabend, ein Familiengottesdienst mit Beteiligung der Unti-Kinder, ein Erlebnistag … – dann werde es gleich schwierig. Michaela Schiewe arbeitet aus diesem Grund zusätzlich noch auf dem Pfarreisekretariat. Beata Röcker hat weitere Aufgaben übernommen, sie leitet neu die ganze Vorschul- und Unterstufen-Katechese in ihrer Pfarrei. Chantal Jaun ist gerade froh, dass sie nicht mehr Stunden hat: «So habe ich wieder mehr Zeit für meine Hobbys.» Keine dieser neuen Katechetinnen hatte vorher einen pädagogischen Beruf – umso spannender finden sie es, nun mit Kindern und mit einem guten Team in der Pfarrei zu arbeiten.
Von links: Beata Röcker, Chantal Guntern, Michaela Schiewe und Chantal Jaun im Hof der ökumenischen Medienstelle Relimedia. (Foto: Manuela Matt)