Kristina Janaček, Co-Pfarreileiterin Volketswil

Regionale Story

«Wenn du weisst, was du willst, kannst du es erlauben»

Wie die Mentaltrainerin Kristina Janaček als Co-Pfarreileiterin ihre Gemeinde aufbauen möchte

«Die Frohe Botschaft vermitteln», antwortet Kristina Janaček auf die Frage, was unser Auftrag als Kirche sei. «Und was ist die Frohe Botschaft?» «Das Paradies auf Erden ist eigentlich möglich, aber damit du es erschaffen kannst, musst du aufwachen. Du musst kapieren, dass niemand da ist, um dir etwas zu schenken.» Kristina Janaček ist Reli­gionspädagogin und Co-Pfarreileiterin in Volketswil. Sie ist auch «Holistic Coach», bietet also Therapie nach ganzheitlichen Methoden an, und arbeitet als Mentorin für Identität und Businessaufbau. Dass das Leben «ein Geheimnis» sei, da ist sie skeptisch: «Wenn du weisst, was du willst, kannst du dich darauf einstellen und es erlauben.»

Kristina Janaček weiss, dass sie in der Kirche arbeiten will: «Weil ich immer den Eindruck hatte, dass ich mich mit meinen Begabungen einbringen kann und es ein guter Rahmen ist, um etwas aufzubauen.» Die Maturaarbeit am Gymnasium in ihrem Heimatland Kroatien hatte sie bei einer Nonne geschrieben, die sie förderte, später in der Schweiz fand sie in der Pfarreiarbeit an mehreren Orten Offenheit und Zuspruch «für meine Art». Die 39-jährige Mutter von drei Kindern will nun «ein Wachstum anregen»: mehr Leute im Religionsunterricht zum Beispiel. Innert zwei Monaten hat sie zusammen mit dem vierköpfigen Katecheseteam und der Jugendseelsorgerin ein neues Katechesekonzept auf die Beine gestellt, nachdem die älteste der Katechetinnen zu ihr gekommen war und festgestellt hatte, wie bislang könne es nicht weitergehen. Neu will das Team fünf Katechesewochen im Jahr anbieten, zu denen die ganze Pfarrei eingeladen werden soll, mit Workshops für alle, vom Kind bis zum Grosi. Ziel: Familien einbeziehen, denn «Erwachsenenbildung ist sehr wichtig».

Diskriminiert gefühlt hat sich Kristina Janaček in der Kirche «noch nie». Strukturell ist allerdings ihr Kollege als Pfarreileiter angestellt, während sie die Pfarreileitung praktisch arbeitsteilig gestalten. Janaček meint: «Ich anerkenne die Diskriminierung nicht. Ich nehme sie wahr, aber sie hat keinen Einfluss auf mich.» Dass sie als Frau nicht im Fokus steht, habe auch Vorteile: «Manchmal ist es schon durch, bevor es jemand bemerkt.»

Kirche hat Zukunft, das steht für Kristina Janaček ausser Frage, aber: «Wir müssen schauen, was die christliche Konkurrenz besser macht, sodass es dort mehr Wachstum gibt.» Und dann? «Dann kopiert man.»