«Ein unberührtes Paradies mit weissen Sandstränden, blauen Lagunen und üppig grünen Bergen» – das sind laut Reiseveranstaltern die Cookinseln. Tatsächlich: «Es gibt kaum Kriminalität hier. Die Menschen sind gelassen, zufrieden und in ihre Grossfamilien eingebettet», sagt Karin Leisibach. Die selbständige Beraterin für Non-Profit-Organisationen hat zwei Monate auf der Hauptinsel Rarotonga verbracht. Allerdings sei es nicht einfach gewesen, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen: «Die Menschen sind reserviert, sehr freundlich, aber zurückhaltend.» Sie fragt sich, ob das auf den Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Grossbritannien zurückgehe, denn in den nahe gelegenen Südsee-Inseln Französisch-Polynesien seien die Leute sehr offen auf sie zugegangen. «Vielleicht liegt es aber auch daran, dass meine Generation auf den Cookinseln praktisch inexistent ist.» Auf den 12 bewohnten der insgesamt 15 Inseln leben entweder alte Menschen, oder aber Kinder: «Zum Studium gehen die Jungen alle nach Neuseeland, denn es gibt hier keine höhere Schule.» Die Cookinseln sind ein eigener Staat, aber – weltweit einzigartig – «in freier Assoziation mit Neuseeland». Das heisst: Alle Cookinsulanerinnen und -insulaner haben einen neuseeländischen Pass. Die Cook-Island-Regierung überlässt Neuseeland die Aussen- und Sicherheitspolitik – und die höhere Ausbildung. Nach der Ausbildung arbeiten die meisten dann weiter im Ausland und schicken oft einen Teil ihres Verdienstes nach Hause. Denn die Verbindung zur Heimat und zur Grossfamilie bleibe stark. «Viele Kinder leben bei den Grosseltern», hat Karin Leisibach beobachtet.
Die Cookinseln sind durch den Klimawandel und den damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels direkt bedroht. Dazu kommt, dass in ihren Hoheitsgewässern – die seit 2017 unter Naturschutz stehen – ein riesiges Manganvorkommen schlummert. Es gibt Pläne, dieses zu heben. Die ökologischen Folgen des Tiefseebergbaus sind jedoch noch nicht untersucht, die Risiken für Menschen und Umwelt in diesem bisher grössten Meeresschutzgebiet unwägbar. «Trotz dieser direkten Gefahren sind dies keine Alltagsthemen», sagt Karin Leisibach. «In den Medien kommen sie vor, aber nicht als Schlagzeilen. Vielleicht, weil die Menschen dort kaum etwas dagegen tun können. Die Ursachen des Klimawandels liegen ja nicht bei ihnen. Und von den nur 15 000 Einwohnenden der Inseln – das entspricht der Stadt Herisau – sind entsprechend wenige politisch aktiv.»
Aktiv engagiert hat sich eine ökumenische Gruppe von Frauen der Cookinseln. Sie haben die Liturgie für den Weltgebetstag vorbereitet, drei von ihnen stellen sich darin persönlich vor. Sie ermöglichen damit nicht nur Einblicke in das Leben auf diesen Inseln am anderen Ende der Welt, sondern auch ins Denken und in den Glauben ihrer Bewohnenden.
Weltgebetstag 2025:
Informationen, Gebete, Lieder, Imbiss.
Freitagabend, 7. März. Angaben auf Ihrer Pfarreiseite.