Ist Ökumene einfach?
Eine doppeldeutige Frage. Über Jahrhunderte war gar nichts. Unversöhnlich standen sich die Kirchen gegenüber, gingen sich aus dem Weg oder sprachen sich gar das Kirchesein ab. Abgesehen von Impulsen in den 100 Jahren zuvor wurde Ökumene nach dem Zweiten Weltkrieg lebendig, etwa in Taizé. Damals hofften viele namhafte Theolog*innen auf so etwas wie eine Wiedervereinigung. Texte und Vereinbarungen zeugen von den grossen Bemühungen. Der offizielle Dialog kam mit Papst Johannes Paul II. ins Stocken und Enttäuschung griff um sich. Für Laien erstaunliche Hindernisse wie die Rolle der Frau oder das Amtsverständnis wurden zu einer bleiernen Decke über dem ökumenischen Leben. Einzig couragierte Menschen haben diese Decke immer wieder durchbrochen. Ja, Ökumene ist in erster Linie die Frage des Miteinanders konkreter Menschen vor Gott! Zeno Cavigelli
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