Kath. Pfarramt St. Theresia, Zürich
Wer ernsthaft krank ist, braucht eine gute Pflege und Behandlung. Dann sind wir froh, wenn wir uns nicht um die Kosten sorgen müssen. Dafür gibts bei uns Krankenkassen. Doch seit mehr als 20 Jahren steigen deren Prämien unaufhaltsam. So lösen die alljährlichen Prämienanstiege auch ein Gefühl der Ohnmacht in uns aus.
Aber das Kranksein hat andere Aspekte, bei denen wir etwas bewirken können. Erinnern Sie sich daran, wie Sie sich fühlten, als Sie das letzte Mal krank waren? Es fehlt die Kraft, für sich selbst zu sorgen. In dieser Lage wird man unendlich dankbar für Zuwendung, Hilfe und Pflege. Die Krankheit führt uns vor Augen, was wir in gesunden Tagen gern vergessen: Dass wir in allen Unternehmungen, von klein auf bis ins hohe Alter, immer auf andere angewiesen sind.
Die Erfahrung von Krankheit und Gebrechlichkeit gehört zu jedem Menschsein. Manchmal, in einem lichten Moment, schafft sie es, uns bescheidener zu machen. Indem sie uns unverhofft klar macht, wie sehr wir auf unsere Helferinnen und Begleiter angewiesen sind, wie viel wir ihnen verdanken: Alles.
Es ist spannend, dass in den Büchern der Heiligen Schrift immer wieder von kranken Menschen die Rede ist. «Ich war krank und ihr habt mich besucht», lässt der Evangelist Matthäus Jesus im Gleichnis vom Gericht über die Völker sagen.
Oder Jesus macht klar: «Amen, ich sage euch: Was ihr für einer meiner geringsten Schwester oder einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» Dieses Evangelium erklärt den Krankenbesuch zur Christenpflicht. Das nenne ich eine menschenfreundliche Religion.
Gelegenheit zum Empfang der Krankensalbung gibt es in den Gottesdiensten vom Samstag, 1. März um 17.30 Uhr und vom Sonntag, 2. März um 10.00 Uhr in unserer Kirche.
Othmar Kleinstein
Veröffentlicht am 18. Dezember 2024