Ostern - neues Leben

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Die heiligen drei Tage

die vierzig Tage der Österlichen Busszeit sind zur Freude vieler, die in dieser Zeit ein Fastenopfer auf sich genommen haben, bald um. Es dauert nicht mehr lang bis wieder in jedem Gottesdienst das fröhliche Halleluja erklingt. Doch der Weg dahin führt über das Gedenken des Leidens und Sterbens Jesu. Mit „Triduum Sacrum“ – aus dem Lateinischen „die heiligen drei Tage“ wird die Zeit bezeichnet, in der wir das grösste und wichtigste Geheimnis unseres Glaubens feiern, das Geheimnis unserer Erlösung.

Das Triduum beginnt mit der Liturgie des Gründonnerstags. An diesem Abend gedenken wir das, was im Abendmahlsaal geschehen ist: Christus hat die erste Heilige Messe gefeiert und seinen Aposteln aufgetragen, diese zu seinem Gedächtnis zu feiern. Somit hat er die Sakramente der Eucharistie und der Weihe eingesetzt. Doch darin erschöpft sich nicht die Botschaft des Gründonnerstags. Der Evangelist Johannes beschreibt ausführlich, wie Jesus seinen Jüngern die Füsse gewaschen und ihnen damit ein Beispiel der tätigen Nächstenliebe gegeben hat. Gottesdienst und Dienst an unseren Mitmenschen stehen im Mittelpunkt dieser Liturgie. Wer diesen Gottesdienst aufmerksam verfolgt, wird feststellen, dass er nicht mit dem Segen, sondern in stillem Gebet und mit dem Entblössen des Altares endet. Das Triduum ist eigentlich eine Feier, die auf drei Tage verteilt gefeiert wird. Das Ende und der Segen kommen erst an Ostern. Historisch gesehen geht Jesus aus dem Abendmahlsaal auf den Ölberg um zu beten. Dort wird er festgenommen und vor das Gericht geführt, um schliesslich zum Kreuzestod verurteilt zu werden.

Das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz steht im Mittelpunkt der Karfreitagsliturgie. Im Wortgottesdienst wird die Leidensgeschichte nach Johannes vorgetragen und betrachtet. Anschließend wird in einer Prozession das Kreuz in die Kirche hineingetragen und zur Verehrung gestellt. Das Geheimnis des Kreuzes bestimmt diesen und den folgenden Tag. Karfreitag und Karsamstag sind die einzigen Tage im Jahr, an denen keine Heilige Messe gefeiert wird. Die Kirche gedenkt der Grabesruhe des Herrn und erwartet mit Fasten und Beten seine Auferstehung.

Die Spannung des Triduum Sacrum gipfelt in der Osternacht. Im festlichsten Gottesdienst des Jahres feiert die Kirche die Auferstehung des Herrn. Die dunklen Kirchen werden durch das Licht der Osterkerze erhellt als Symbol dafür, dass Christus die Dunkelheit der Sünde und des Todes durch seine Auferstehung erhellt hat. Durch die Taufe haben wir Anteil an Tod und Auferstehung Jesu. Deshalb ist die Osternacht die Quelle der Taufe. Taufwasser ist neben dem Licht das zweite Kernsymbol der Osternachtliturgie. In vielen Kirchen empfangen deshalb in dieser Feier Taufbewerber das erste Sakrament.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass uns die schönen Kar- und Osterliturgien helfen, das Geschenk unserer Erlösung immer mehr zu begreifen. Gesegnetes Osterfest!

Vikar Wojciech Kaszczyc  

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