Krankensalbung in St. Anton, 8032 Zürich
Am Sonntag, 16. März, feiern wir im Anschluss an die Eucharistiefeier in St. Anton in der Krypta die gemeinschaftliche Form der Krankensalbung. Die Handauflegung, die Salbung der Stirn und der Hände und das Gebet möchten Trost und Kraft spenden, uns aufrichten und mit der Gnade Gottes beschenken.
Die Salbung geschieht mit einem vom Bischof gesegneten Olivenöl. Öl hat ja Heilkraft. Das weiss jeder Mediziner, jede Apothekerin. Heilendes Öl, aber nicht das Kraut gegen den Tod: diese Spannung hat immer bestanden und bleibt immer bestehen.
Stirn und Hände werden gesalbt. So ist der ganze Mensch gemeint. Haupt und Hände stellen ihn in seiner ganzen Existenz, dar, in all seinen Lebensäusserungen. Was ihn quält und was er verschuldet, dafür stehen Antlitz und Hände. Der Kontakt mit der Hand, die heilendes Öl aufträgt, die im Zeichen des Öls Linderung andeutet, macht im Glauben die Nähe des Herrn Jesus Christus erfahrbar, der sich der Kranken angenommen und sie geheilt hat.
«… in seiner Gnade richte er dich auf», heisst es bei der Salbung. Gemeint ist damit, dass wir wieder zu Kräften kommen und unsere Aufgaben wahrnehmen können. Bei Sterbenden, wenn jegliche Hoffnung auf Heilung der Krankheit ausgeschlossen ist, dann scheint die eschatologische Komponente dieser Bitte deutlicher durch: Der Herr wird den Sterbenden erretten, durch den Tod hindurch begleiten und in seinem Reich wieder aufrichten.
Wir beten füreinander und miteinander in der gemeinschaftlichen Form der Krankensalbung und werden im Namen des Herrn mit Öl gesalbt werden: Wo das in gläubiger Gemeinschaft geschieht, da wird der Herr den Kranken sein Heil nicht versagen (in Anlehnung an Bruno Kleinheyer, Heil erfahren in Zeichen).
Andreas Rellstab
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